Infos zu (NUMIDISCHES PFERD)


Rassenname:
NUMIDISCHES PFERD

Zuchtland:
Nordafrika

Zuchtgebiet:
Staaten der Antike

Besonderheiten:
Name der Rasse vom züchtenden Volksstamm, D a s Kriegspferd der Antike, Ausgestorben

Größe:
um 140 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Kleinpferd

Das Numidische Pferd hat seine Bezeichnung von den Numidiern, einem herumschweifen-den Nomadenvolk, dessen Wandergebiet fast ganz Nordafrika umfasste. Das Zuchtgebiet dieser ehemaligen Pferderasse war ganz Nordafrika, aber besonders um besonders um die Stadt Karthago, heute Algier, konzentriert. Diese Nomaden hatten solche gewaltigen Pferde-herden, dass sie oft als Hilfstruppen für die Numidische Kriegsreiterei dienten. Diese Reiter waren bekannt für ihre schnelle, aggressi¬ve und vernichtende Reiterei. Dabei muss man erst ein¬mal bemerken, dass sie ihre Pferde nie zäumten oder sattelten. Die Pferde reagierten nur auf eine sehr fle¬xible Reitpeitsche, mit der die Wangen des Pferdes leicht berührt wurden. Zum Stillstand brachte man die Pferde mit einem Hieb der Selben auf den Nasenknorpel oder durch Wurf der zur Schlinge geformten Peitsche über die Nase. Wegen ihrer Art zu reiten wurden die Numidier auch verschieden bezeichnet. CLAUDIAN sagt von diesen Pfer-den: “Sonipes ignarus habenae, virga regit“ und die Römer nannten die Numidier: “Equites infrenati“ was beides soviel bedeutet wie “ Pferde die nie einen Zaum brauchen“. Die Bewaff-nung der Reiter bestand aus ein paar Spießen und einem leichten, aus Weidenruten ge-flochtenen Schild. Beim Angriff stürzten sich die Reiter mit solcher Macht gegen den Feind, dass durch den aufgewirbelten Staub der Himmel dunkel wurde. Mit dieser Taktik gelang es den Reitern oft die Masse der Feinde zu durchbrechen. LIVIUS staunte nicht schlecht als er diese “Wilden“ auf ihren mickrigen Pferden das erste Mal sah und be¬wunderte ihre Reit-kunst und Kampfkraft. Er vertraute ihnen dann für gewöhnlich die Flügel seiner Armee an, während er im Zentrum aufgezäumte und ausgewählte Rei¬terei hatte. Als der Consul L. MINUTIUS in Ligurien mit seinem Heer in ärgste Bedrängnis geriet und schon je¬dem die Niederlage des Claudius vor Augen schwebte, rettete ihn nur die elende numidische Reiterei. Oft führten die Numidier auch zwei Pferde mit im Kampf. Die numidischen Pferde selber stammen von so genannten orientalischen Pferden ab. Westliche Wildpferde oder Stamm-formen von ihnen hatten wenig Einfluss auf sie. Die größte einheitliche Prägung erhielten diese Pferde zur Zeit des großen Karthagischen Reiches, als, wie schon oben angeführt, die Pferde zu Tausenden um diese Stadt herum gezüchtet wurden, um Pferde für den Kriegs-dienst zu haben. Durch die Einfuhr spanischer Pferde wich man erheblich von den alten Rassestandards ab, nachdem man die Pferde jahrelang in Ägypten rein gezüchtet hatte. Diese Spanier hatten auch weiterhin nachhaltigen Einfluss auf diese Pferde. Zu ihrer Blüte-zeit, während des großen Karthagischen Reiches, gegrün¬det im 8. bis 9. Jh. v. Chr., beein-flussten diese Pferde viele andere Pferderassen, so u. a. den Berber in Nordafrika. Insgesamt waren diese Pferde recht gewöhnlich. Der Numidier hatte einen langen und grobschlachti-gen Kopf, der kein Edelblut¬anteil zeigte, der Hals war recht dick und kräftig, der gesamte Körper war sehr trocken, mager und rippig und die Gliedmaßen sehr unkorrekt, aber hart. Die Pferde hatten nur eine mittlere Größe, die einem Kleinpferd entsprechen würde. Die bessern Exemplare dieser Rasse fand man nur rund um Karthago, dem heutigen Algier, wo man sie gezielter vermehrte und züchtete, um geeignete Kriegspferde zu haben. Die Numi-dier waren recht intelligent, schnell, wendig, ausdauernd und hart. Sie trugen nie einen Zaum oder selten einen Sattel.
Heute ist diese Pferdrasse nicht mehr zu finden. Das heutige, dort noch vorkommende
Pferd, das Sudanpferd, ist meist degeneriert, unterliegt schlechter Haltung und Fütterung
und meist keiner Selektion oder Zucht. Sudan Pferd ist auch nur ein Sammelbegriff für die
heute dort vorkommenden Pferde ob sie nun mal edler oder unedler sind.


nach oben

Bildergallery zur Pferderasse